Gemeinde Altheim

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Buch über das Innenleben des einstigen Zisterzienserinnen-Klosters Heiligkreuztal

Es gibt ein neues Buch über das einstige Zisterzienserinnen-Kloster in Heiligkreuztal, dem „Schmuckkästle“ der Gemeinde Altheim. Karl Werner Steim hat es nach umfangreichen Forschungen geschrieben. Er befasste sich mit dem „Innenleben“ des Klosters, erkundete, was junge Frauen einst bewog, ins Kloster einzutreten und nach welchen Kriterien sie angenommen wurden, wie ihr Alltag aussah, in welchem engen Rahmen sie sich bewegen mussten. Aufschluss darüber erhielt er dank des Schriftwechsels zwischen den jeweiligen Äbtissinnen und der Salemer Äbte, denen die Heiligkreuztaler Schwestern unterstellt waren. Wichtige Informationen erhielt er darüber hinaus über Klosterrechnungen. Erschreckend sind die Darstellungen der vielen Kriege, welche die Nonnen häufig zur Flucht zwangen, interessant, dass Heiligkreuztal einmal ein Wallfahrtsort war. Schließlich ist ein Schwerpunkt des Buches die Spiritualität und die vielfältig gepflegten Frömmigkeitsformen, zu denen die Verehrung eines „wundertätigen Vesperbildes“, vieler Reliquien und „Heiliger Leiber“ gehörte. „Von der Mystik bis ins Zeitalter des Barocks standen die Betrachtung der Passion, die Herz-Jesu-Verehrung, das Rosenkranzgebet, Bruderschaften und ein reiches religiöses Brauchtum im Kirchenjahr im Mittelpunkt“, so Steim. Dass die Kloster-Bibliothek einst 1000 Bände umfasste, ist eine der Überraschungen und wie bedeutend die Instrumentalmusik und der Gesang im Chor bei den Nonnen war. So gab eine schöne Stimme nicht selten den Ausschlag für die Aufnahme als Klosterschwester.
Was man in dem Buch auch lesen kann: In Heiligkreuztal gab es seit dem 17. Jahrhundert einen großen, gepflegten, parkähnlich angelegten und nur für Erholungszwecke der Schwestern dienenden Garten sowie drei Gartenhäuschen. Darin und in einem - von einem hohen Bretterzaun umgebenen - Tannenwäldchen, so Steim bei der Buchvorstellung, durften sie höchstens einmal in der Woche - auch gemeinsam betend - spazieren gehen. Niemand sollte sie dabei beobachten können. Steim hat zudem herausgearbeitet, wie wichtig es für die Heiligkreuztaler war, für die Nonnen tätig sein zu können. Ein deutliches Zeichen dafür war die Verarmung der Bevölkerung nach der Säkularisation des Klosters zu Anfang des 19. Jahrhunderts.
Der 367 Seiten umfassende Band ist reich bebildert. Ihm ist ein Grußwort von Bischof Gebhard Fürst vorangestellt. Für ihn hat bei der Buchvorstellung im kleinen Rahmen Karl Werner Steim ein Buch signiert, das ihm Monsignore Heinrich Maria Burkard vorbeibringen wollte. Er hat sich als exzellenter Fotograf mit aktuellen Fotos eingebracht und Steim zu seinen Recherchen ermuntert, wie auch Erich Fensterle, Vorstandsmitglied der Stiftung Kloster Heiligkreuztal. Er hatte ihn motiviert, sich dieser Arbeit über das Kloster unter neuen Vorzeichen zu widmen.
„Die Zisterzienserinnen von Heiligkreuztal“ von Karl Werner Steim, ISBN 978-3-948502-07-2, herausgegeben von der Stefanus-Gemeinschaft, ist im Federsee-Verlag erschienen und kostet 25 Euro. Außer im Buchhandel ist es auch im Klosterladen und an der Pforte der Stefanus-Gemeinschaft in Heiligkreuztal sowie bei der Gemeindeverwaltung Altheim zu erwerben.

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Tel.: 07371  9330-0
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