Lage
Im flachen Tal des Soppenbaches liegt das Dorf Heiligkreuztal mit seiner Weiheranlage und dem ehemaligen Kloster der Zisterzienserinnen, heute Tageshaus der Diözese Rottenburg/Stuttgart sowie Bildungsstätte der Stefanus-Gemeinschaft e.V.. Heiligkreuztal ist ein Dorf mit einmaligen Zeugnissen aus vorgeschichtlicher Zeit und hervorragenden Werken mittelalterlicher Kunst.
Die Markung mit der Staatsdomäne Dollhof umfasst 1289 ha, davon 903 ha Wald. Im Jahre 1771 hatte Heiligkreuztal 148 Einwohner, 1961 waren es 241. Im Jahre 2015 hatte die Ortschaft 260 Einwohner.
Vor der auf 1227 angesetzten Klostergründung in Heiligkreuztal befand sich am Platz des Klosters wohl ein kleiner Weiler sowie der Sitz der Ritter von Wasserschaff.
Nach der urkundlichen Überlieferung lebten vor 1227 in Altheim Schwestern. Sie kauften 1227 um 21 Mark Silber von dem Ritter Werner von Altheim ein Gut in Wasserschaff oder Wasserschapfen, das Lehen Konrads von Markdorf war. Dieser schenkte den Schwestern den Grund und gab ihn in die Hände des Salemer Abtes Eberhard I. von Rohrdorf.
Daraufhin übersiedelten die Schwestern. Abt Eberhard und seine Verwandten sind somit als Gründer des Klosters Heiligkreuztal anzusehen, wie es Papst Gregor IX 1231 zum ersten Male nennt und mit dem großen Zisterzienserprivileg versieht. Der Ort hieß bis zu diesem Zeitpunkt Wasserschapfen und wurde erstmals in dieser Urkunde "Vallis sancte crucis" = Heiligkreuztal genannt.
1233 wurde die Schwestern in den Zisterzienserorden aufgenommen und von Salem visitert. Das Kloster nahm einen raschen Aufschwung. Umfangreiche Bauten wurden erstellt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Kloster mehrmals geplündert. Es erwarb aber auch durch Kauf die Ortsherrschaft und Besitz in den umliegenden Ortschaften. Heiligkreuztal war kein reiches Kloster, aber es befand sich in einem guten finanziellen Zustand.
Nach dem Krieg 1800/01 musste das ganze linke Rheinufer an die Franzosen abgetreten werden. Für den Landverlust erhielten die deutschen Fürsten den Besitz der Kirche und der Klöster als Entschädigung. So erhielt der Herzog von Württemberg das Kloster Heiligkreuztal. 1804 erhielten die Klosterinsassen, als das Kloster für aufgehoben erklärt wurde, das Recht des gemeinsamen Zusammenlebens und der freien Wohnung im Kloster sowie eine bescheidene Geldrente. 1843 verließen die letzten vier Frauen das Kloster. Ein Teil der Kunstgegenstände wurde weggebracht oder verschleudert. Die landwirtschaftlichen Grundstücke und die gewerblichen Betriebe des Klosters verpachtet.
Am 05. Oktober 1972 erwarb die Stefanus-Gemeinschaft e.V. die Anlage und betreibt seither erfolgreich den Wiederaufbau.
Heiligkreuztal ist auch bekannt durch seine vorgeschichtlichen Zeugnisse - Viereckschanzen und Grabhügel. Sie stammen aus keltischer Zeit und finden sich in großer Zahl im Wald der Markung (insgesamt 77 vorgeschichtliche Grabhügel). Der bedeutendste ist der Grabhügel "Hohmichele". Er ist der größte Grabhügel Mitteleuropas.
Die politische Gemeinde Heiligkreuztal bildete sich erst nach der Aufhebung des Klosters. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die weltlichen Angelegenheiten vom Oberamtmann des Klosters verwaltet. Seit der Gemeindereform (01.07.1974) gehört Heiligkreuztal zur Gemeinde Altheim.
Im Kloster Heiligkreuztal wurde der Bruder-Klaus-Visionenweg errichtet. Er lädt ein, die Visionen von Bruder Klaus in der besonderen Atmosphäre des Klosters zu entdecken.
Wir laden Sie ein, die Visionen, die Geschichte und mehr von Bruder Klaus zu erfahren und zu entdecken!
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