Katholische Kirchengemeinde Heiligkreuztal

 

Geistliches Zentrum
Kloster Heiligkreuztal
Am Münster 10
88499 Heiligkreuztal

Leitung:
Monsignore Heinrich Maria Burkard
Tel.: 07371-184774
Fax.: 07371-9663368
E-Mail: info(@)gzhkt.de
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Kirchengemeinderat

  • Roland Grom (Gewählter Vorsitzender)
  • Diana Erdmann
  • Martin Götz
  • Edgar Holstein
  • Beate Maier
  • Christine Pfeiffer
  • Berthold Bucher (Kirchenpfleger)

Münster St. Anna

Im frühen 14. Jahrhundert erstand in Heiligkreuztal das hochgotische Münster. Bei mittelalterlichen Klosteranlagen bildete die Kirche den Mittelpunkt. In Heiligkreuztal zeigt sie sich von außen mit einem hohen, schlanken und sattelgedeckten Mittelschiff. An seine Seitenwände, die durch Obergadenfenster und Strebepfeiler gegliedert sind, lehnen sich die Pultdächer zweier niedriger Seitenschiffe. Anstelle eines Glockenturms ragt der Spitzhelm eines typisch zisterziensischen Dachreiters empor. Den Westgiebel schmückt seit 1770 ein schmiedeeiserner Glockenstuhl mit einem spätbarocken Wetterglöckchen. Auf der Westseite schließt sich an das Mittelschiff ein noch älterer Sakralbau an: die Bruderkirche mit einem darüberliegenden, durch je drei hochgotische Fenster erhellten Nonnenchor. Über dem Westportal, das in seinem Scheitel die Jahreszahl 1699 trägt, die Wappen Heiligkreuztals, des Zisterzienserordens und der Äbtissin Maria Anna von Holzing.

Im Innern, dessen Fußboden mit rautenförmigen Ziegeln belegt ist, rücken zunächst die Rippengewölbe des Nordschiffs und der Nonnenempore in den Blick, in der Mitte öffnet sich dem Auge eine dreischiffige Kirche. Dabei beeindruckt das Langhaus vor allem durch seine Höhe. Seine Wände ruhen auf je drei Arkadenpfeilern. Der kreuzgewölbte Altarraum ist durch einen spätgotischen Chorbogen vom Hauptschiff getrennt. Was die Aufmerksamkeit des Besuchers aber am meisten auf sich lenkt: das große, bunte Maßwerkfenster der Ostwand. 1533 ließ Veronika von Rietheim, deren Wappen und Inschrift an der Emporen Brüstung angebracht sind, das Mittelschiff einwölben und die Gadenfenster mit Maßwerk versehen. Die nichttragenden Rippen dienen dem Schmuck des Gewölbes. Es wird in fünf sternförmige Felder unterteilt und besitzt flachreliefgezierte Schlusssteine. Farbig gefasst, zeigen sie von Ost nach West folgende Wappen: Veronika von Rietheim, Christoph von Werdenberg-Heiligenberg, Zisterzienserorden (Madonna), Heiligkreuztal (Kreuz auf Dreiberg). Je vier der von gelblichen Kugelfriesen gesäumten Rippen bündeln sich zwischen den Lichtgaden der weißgekalkten Hochwand. Die reichen, farbigen Deckenmalereien verleihen dem Raum besonderes Leben. Wie die Wandfresken am östlichsten Pfeilerpaar, der Gemäldezyklus im Ostchor und die Gewölbeornamente unter der Westempore wurden sie 1533 vom Meister von Meßkirch geschaffen. 1898 wiederentdeckt und freigelegt, schrieb P. Ansgar Pöllmann sie als erster ihm zu. Seine Farben sind umrahmendes Schwarz, Gelb, Blau, Grün und Purpurviolett. Motive mit Pflanzen, Ranken, Vasen, Tieren, Masken und Musikinstrumenten füllen die Gewölbezwickel aus und stecken voller Symbolkraft: Weinranke und Trauben für Christus, weiße Kaninchen (Mondsinnbild) für Maria.

An den östlichsten Pfeilern des Langhauses sind zwei beliebte Zisterzienserheilige abgebildet. Auf der Südseite steht Maria vor einer Nischenarchitektur. Ihr gegenüber Bernhard von Clairvaux, der Begründer des Zisterzienserordens.

Das große, farbige Chorfenster zählt zu den bedeutendsten südwestdeutschen Kirchenfenstern des frühen 14. Jahrhunderts und zu den ältesten figürlichen Glasgemälden des Zisterzienserordens überhaupt. Da die Heiligkreuztaler Scheiben stilistisch sehr jenen in Konstanz ähneln, werden sie dortigen Glasmalern zugeschrieben. Stifterin war die zu Füßen Mariens knieend dargestellte Äbtissin Elisabeth von Stoffeln ( 1312). Wie damals auch sonst üblich, sind darauf Christus, Maria und weitere, damals beliebte Heilige abgebildet.